Chronik
In unserem Chronik-Bereich haben wir die wichtigsten Informationen über unsere Entstehungsgeschichte und wichtige Vereinshighlights zusammengefasst.
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Vereinsgründung und Anfangsjahre
Dem flüchtigen Betrachter wird als erstes auffallen, dass unsere Feuerwehr ein Kind des 20. Jahrhunderts ist und damit um 20 – 30 Jahre jünger als die Nachbarwehren im Stadtzentrum. Verständlich wird diese „Spätgeburt“ erst, wenn man die Struktur der ehemaligen Gemeinde Sigl kennt.
Acht kleinere Ortschaften und 13 qkm verteilt, ohne einen herausragend größeren Ort, der Führungs- und Gestaltungswillen hervorbrachte. Von Alters her eine Aufspaltung der Gemeinde in zwei Seiten (südlicher und nördlicher Teil). Unter diesen Umständen versuchte man bei der Nachbarwehr im Pfarrdorf Schlicht aktiv zu werden. Den mündlichen Berichten einiger Jubilare ist zu entnehmen, dass man um die Jahrhundertwende einige Jahre in Schlicht ausgerückt ist. Schriftliche Nachweise über solche Dienstzeiten liegen jedoch nicht vor.
Das solidarische Gedankengut der Feuerwehr mit dem Wahlspruch „Einer für alle, alle für einen“ , wurde damit auch bei unseren Vorfahren wach.
Am 12. Mai 1907 wurde die Freiwillige Feuerwehr Sigl gegründet.
Eingetragen im bayerischen Landes-Feuerwehrverband unter der Nr. 7711.
Die Männer der ersten Stunde (26 Gründungsmitglieder) waren:
• Gründungsvorstand:
Johann Schertl, geb. 22.07.1866 (Müller) Sigl 1
• Gründungs-Kommandant:
Johann Hüttner, geb. 02.12.1869 (Weber) Sigl 17
• Adjudant:
Graf Georg, geb. 19.09.1874 (Bodenbauer) Reisach 11
• Schriftführer:
Kredler Florian, geb. 06.02.1876 (Peterbauer) Reisach 3
• Schertl Franz, geb. 13.01.1880 (Wirt) Sigl 3
• Bauer Johann, geb. 26.02.1868 Sigl 8
• Graf Joseph, geb. 08.11.1888 (Hausmer) Sigl 12
• Ringer Andreas, geb. 28.02.1873 (Schmied) Sigl 11
• Ringer Johann, geb. 27.08.1877 (Schmied) Sigl 11
• Wollner Johann, geb. 31.12.1870 (Hüter) Sigl 16
• Gnan Johann Georg, geb. 14.11.1875 (Hirmer) Reisach 2
• Schertl Georg, geb. 30.04.1870 (Pickl) Reisach 6
• Trummer Georg, geb. 05.02.1881 (Gumbauer) Oberweißenbach 3
• Trummer Josef, geb. 04.12.1882 (Grafenbauer) Oberweißenbach 2
• Merkl Johann, geb. 21.01.1884 (Niese Hannes) Seiboldsricht 2
• Merkl Georg, geb. 27.09.1888 (Bauer) Wickenricht 7
• Weiß Wolfgang, geb. 26.02.1888 (Klier) Wickenricht 11
• Gradl Josef, geb. 02.06.1888 Unterweißenbach
• Gebhardt Georg, geb. 09.04.1882 (Kasperbauer) Unterweißenbach 5
• Held Michael, geb. 28.11.1887 (Hansedel) Wickenricht 8
• Merkl Josef, geb. 25.08.1883 (Birkl) Seiboldsricht 1
• Wiesmet Josef, geb. 04.02.1888 (Veit) Altmannsberg 5
• Windisch Georg, geb. 13.04.1887 (Häckel) Ködritz 4
• Hörl Franz, geb. 22.03.1868 (Schneiderbauer) Sigl 4
• Wächter Jakob, geb. 05.05.1869 (Niese) Sigl 7
• Hüttner Michael, geb. 03.06.1880 (Weller) Wickenricht 6
Der Monatsbeitrag wurde in der ersten Generalversammlung auf 10 Pfennig festgesetzt. Der Vereinsdiener Jakob Wächter, hatte den Beitrag in Quartalsraten einzuheben gegen eine Besoldung von 5 Mark im Jahr.
Im Jahre 1912 war der Mitgliederstand bereits um das doppelte auf 50 Mann angewachsen. Fast jedes Haus hatte seinen Feuerwehrmann. Bereits am 09. Februar 1908 fand der 1. Feuerwehrball statt. Diese gesellige Veranstaltung wurde zur Tradition und wird heute noch ausgeübt.In der Generalversammlung am 07. März 1909 dachte man in der jungen Gruppe bereits an den Tod. Bei einem Sterbefall wird dem Mitglied ein Kranz gewidmet; er wird mit Musik und der Feuerwehrfahne von Schlicht zu Grabe geleitet.
Für eine straffe Disziplin in der Wehr sorgte ein Beschluss der Generalversammlung vom 13. Februar 1910: „Wer von heute ab einer Übung ferne bleibt, verpflichtet sich 50 Pfennig in die Feuerwehrkasse zu zahlen.“ (50 Pfennig hatten zu dieser Zeit den Wert von 3 Maß Bier.)
Dass die Schlagkraft und der Einsatzwille der Wehr unter der umsichtigen Leitung von Kommandant Hüttner gut waren, beweist folgende Episode, die man sich lange erzählte:
Bei einer Inspektion im Kreisbrandmeisterbezirk räsonierte ein Kommandant einer „älteren“ und größeren Wehr: „Von einem Bauern-Kommandanten muss man sich blamieren lassen.“
Der Ehrgeiz hat auch damals schon den Einsatz beflügelt.
Die Wirren und Schreckensereignisse des 1. Weltkrieges 1914 – 1918 brachten das Vereinsgeschehen zum Stillstand. Die aktiven Mitglieder mussten den Löschanzug mit der feldgrauen Uniform tauschen. Vier Mitglieder unserer Wehr mussten ihr junges Leben im Krieg opfern.
Fahnenweihe 1922 (11. Juni 1922)
Die Neuanschaffung der Vereinsfahne wurde in der Generalversammlung vom 22. Januar 1922 nach langer Beratung einstimmig beschlossen. Der Auftrag wurde an die Taubstummenanstalt Michelfeld vergeben.
Die Kosten (19.000 bis 20.000 Mark) sind durch eine Sammlung von Geld und Naturalien aufzubringen. Um die Spendenfreudigkeit anzuregen, wurde beschlossen, dass jeder Spender, der einen Betrag von mindestens 500 Mark leistet, zum Ehrenmitglied ernannt wird. Innerhalb von 2 Monaten hatte die Feuerwehr bereits 11 Ehrenmitglieder.
Bürgermeister Michael Kredler wurde zum Ehrenvorstand ernannt.
Durch ein böses Zerwürfnis trat die gesamte Vorstandschaft zurück. Am 08. April 1922 wurde daraufhin neu gewählt:
• Neuer Vorstand: Georg Schertl (Reisach)
• Kommandant blieb: Johann Hüttner
• Neuer Schriftführer: Michael Kredler jun.
Als Fahnensektion wurde gewählt:
• Fahnenjunker: Kredler Michael (Seiboldsricht)
• Begleiter: Merkl Karl (Seibloldsricht)
• Begleiter: Hörl Georg (Sigl)
Fahnenbraut wurde:
• Kredler Maria (Reisach)
Begleiterinnen wurden:
• Siegert Anna (Ködritz)
• Kredler Margarete (Ködritz)
Patenverein war die Freiwillige Feuerwehr Schlicht.
Nachwehen der Fahnenweihe:
Um den Schuldenstand des Vereins zu decken wurde eine Getreidesammlung beschlossen. Die bereits galoppierende Inflation erübrigte eine Geldsammlung. Jedes Mitglied musste mindestens 2 Pfund Getreide spenden.
Die Dreißiger Jahre und der große Weltkrieg
Zum 25-jährigen Bestehen der Wehr wurde am 18. Juni 1933 in Seiboldsricht ein Ehrenabend veranstaltet. Die Gründungsmitglieder wurden geehrt. Johann Hüttner wurde zum Ehrenkommandanten ernannt. Außerdem verlieh man ihm das Feuerwehrehrenkreuz.
Wechsel der Vorstandschaft (1934): Josef Weiß (Wickenricht)
Die Folgen der Machtübernahme und die nationalsozialistische Diktatur unter Adolf Hitler wirkte sich auch auf die Organisation der Feuerwehr aus. Das Vereinsleben wurde ausgeschaltet, der Löschdienst zu einer paramilitärischen Einheit umfunktioniert.
12 Mitglieder und ein noch größerer Teil des hoffnungsvollen Nachwuchses mussten ihr junges Leben lassen. Kriegsgefangenschaft und Nachkriegschaos verhinderten jegliche Tätigkeit der Wehr.
Neuaufbruch im Jahre 1949
Nachdem die größten Schrecken des Krieges überwunden waren, die Mitglieder aus einer teils langen Gefangenschaften (einige bis aus Sibirien) heimgekehrt waren, mit dem großen Währungsschnitt die Deutsche Mark geschaffen war und die Bundesrepublik Deutschland gegründet worden war, war die Zeit zum Neuaufbruch für die Feuerwehr reif.
Bürgermeister und Vorstand Michael Kredler luden am 6. Januar 1949 zu Generalversammlung nach Reisach.
Provisorisch gewählte Verwaltung für ein Jahr:
Technische Leitung:
• Kommandant: Clemens Siegert, Ködritz Nr. 2
• Stellvertreter: Franz Bauer, Sigl Nr. 8
• Gerätewart: Bernhard Ringer, Sigl Nr. 11
Vereinsleitung:
• Vorstand: Karl Merkl, Seiboldsricht Nr. 1
• Kassier: Georg Schertl, Reisach Nr. 6
Fahnensektion:
• Sebastian Lettner, Wickenricht Nr. 1
• Josef Weiß, Wickenricht Nr. 11
• Josef Merkl, Wickenricht Nr. 7
--> 37 neu aufgenommene Mitglieder
--> neues Löscherät TSF 4 (2. April 1950)
50-jähriges Gründungsfest am 30. Juni 1957
Der Gottesdienst und die Totenehrung fanden im Pfarrdorf Schlicht statt. Bei Kaiserwetter (um 30 Grad Celsius) fand die mehr familiäre Feier im Schatten des „Birkerl“ in Seiboldsricht statt.
Festredner waren Kreisbrandinspektor Kredler und Bürgermeister Kredler.
Ehrungen:
• 3 Jubilare für 40 Jahre und 12 Mitglieder für 25 Jahre Mitgliedschaft
• Zum Ehrenkommandanten ernannt: Johann Held
75-jähriges Gründungsfest vom 30. Juli - 2. August 1982
Zum 75-jährigen Gründungsjubiläum gab es gleich mehrere anlässe, worauf ordentlich gefeiert werden durfte. Zum einen wurde natürlich das 75-jährige bestehen der FF Sigl gefeiert, zum anderen standen auch noch die Einweihung des neuen TSF-Fahrzeuges und des um- bzw. angebauten Feuerwehrhauses an.
Desweiteren wurden für 50-jährige Mitgliedschaft folgende Personen geehrt:
- Gnan Georg, Seiboldsricht
- Gnan Georg, Reisach
- Gnan Michael, Reisach
- Lindner Wolfgang, Unterweißenbach
- Hüttner Franz, Wickenricht
Festprogramm:
Freitag, den 30. Juli 1982
19.30 Uhr: Großer Kreisraiffeisentag des Raiffeisen-Kreisverbandes Amberg-Sulzbach
Mitwirkende Gruppe:
- Die bayerische Show- und Stimmungskapelle Burggrumbach
- Fred von Geez
- Marianne und Michael
Samstag, den 31. Juli 1982
15.00 Uhr: Festzeltbetrieb
18.30 Uhr: Einweihung des neuen TSF Fahrzeuges & des um-, bzw. angebauten Feuerwehrhauses, anschließend Totenehrung an der Kapelle
20.00 Uhr: Kommersabend mit Ehrung verdienter Mitglieder und Verleihung der Leistungsabzeichen, sowie Heimattreffen aller ehemaligen “Sigler Gemeindeeinwohner”.
Es spielt die Festkapelle (Werkvolkkapelle Schlicht)
Sonntag, den 1. August 1982
8.30 Uhr: Aufstellung zum Kirchenzug
9.00 Uhr: Festgottesdienst im Freien mit der Werkvolkkapelle, anschließend Frühshoppen im Festzelt
13.30 Uhr: Aufstellung zum Festzug
14.00 Uhr: Festzug durch die Ortschaft Sigl, anschließend Festzeltbetrieb mit dem Vilsecker Jugendorchester
17.00 Uhr: Verleihung der Erinnerungsbänder
20.00 Uhr: Festabend mit den beliebten Heringnoher Buam und Sängerinnen
Montag, den 2. August 1982
20.00 Uhr: Großer bunter Abend mit bekannten Künstlern aus Funk und Fernsehen
90-jähriges Gründungsfest vom 04. - 06. Juli 1997
Vom 04. - 06. Juli 1997 feierten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sigl ihr 90-jähriges bestehen.
Im überfüllten Festzelt sorgten die “Elbertritscher” mit ihrem Nonstop-Programm für große Heiterkeit und überschäumende Stimmung bis weit nach Mitternacht.
Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden folgende Personen geehrt:
- Georg Ringer, Altmannsberg
- Anton Weiß, Wickenricht
Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden folgende Personen geehrt:
- Josef Kredler, Unterweißenbach
- Alfred Kredler, Vilseck
- Ludwig Graf, Reisach
- Franz Bauer, Sigl
Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden folgende Personen geehrt:
- Richard Lehner, Sigl
Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden folgende Personen geehrt:
- Georg Herold, Sigl
Für 65-jährige Mitgliedschaft wurden folgende Personen geehrt:
- Michael Gnan, Reisach
- Hans Regler, Reisach
Ein besonderes Highlight bei diesem Jubliäum war ein Preis-Tauziehen. Es war der erste Versuch eines Vereins in diesem Raum, aber er zog nicht nur 20 Mannschaften, sondern auch Unmengen von Besuchern an. Den ersten Preis bekamen die Waldarbeiter des Bundesforstamtes Grafenwöhr, geoflgt von der Nachbarfeuerwehr Kürmreuth, an die der zweite Preis ging.
Fahrzeugweihe in Sigl am 27.04.2014
Am Sonntag, dem 27. April 2014 wurde unser neues Einsatzfahrzeug feierlich durch Herrn Pfarrer Kiefmann eingeweiht und der Schlüssel durch Bürgermeister Hans-Martin Schertl an uns übergeben.
Zu dieser Weihe waren die Wehren der Gemeinde Vilseck, Pfarrei Schlicht & unsere Nachbarfeuerwehr Sigras eingeladen. Zu unserer Freude waren neben der Bevölkerung die einzelnen Wehren mit einer großen Anzahl an Feuerwehrkameraden & -kameradinnen vertreten und sorgten so für eine gelungene Fahrzeugweihe.